E-Scooter Unfall
Wie viele Unfälle passieren mit E-Scootern? (Bild: Михаил Решетников – stock.adobe.com )

E-Scooter Unfälle: Zahlen, Daten, Fakten

E-Scooter Unfälle: Alles Wissenswerte gemäß Statistik: ✓ Unfallursachen ✓ Anzahl an Personenschäden ✓ Tote in Prozent ► Jetzt informieren!

  • 4 Min.
  • 12/11/2024 - 10:37
  • David von linexo
  • Auf einen Blick

E-Scooter sind aus dem Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken und erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch mit der wachsenden Nutzung steigt auch die Zahl der Unfälle, was Fragen zur Sicherheit und Haftung aufwirft. In diesem Ratgeber beleuchten wir die aktuelle Statistik vom Statistischen Bundesamt und gehen auf Unfälle mit E-Scootern sowie Details ein. Dabei analysieren wir die häufigsten Ursachen und klären, wer im Falle eines Unfalls haftet. Egal, ob du selbst mit einem E-Scooter unterwegs bist oder einfach nur mehr über die Risiken erfahren möchtest – hier findest du alle wichtigen Informationen.

Vorab: Rechtliche Rahmenbedingungen für E-Scooter in Deutschland

E-Scooter sind in Deutschland seit dem Inkrafttreten der Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge am 15. Juni 2019 im Straßenverkehr zugelassen. Sie zählen rechtlich als Kraftfahrzeuge und unterliegen damit der Versicherungspflicht. Es ist wichtig, dass Nutzende, wo verfügbar, Fahrradwege oder Schutzstreifen nutzen. Ist dies nicht möglich, müssen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, während das Fahren auf Gehwegen strikt verboten ist.

Für das Fahren eines E-Scooters ist kein Führerschein erforderlich, jedoch müssen Fahrende mindestens 14 Jahre alt sein. Die allgemeinen Alkoholgrenzen gelten auch für E-Scooter: Es gilt eine 0,5-Promille-Grenze. Für Fahrende unter 21 Jahren sowie für Führerschein-Neulinge ist jeglicher Alkoholkonsum beim Fahren eines E-Scooters untersagt. Die Regelungen für E-Scooter sind entscheidend für die Sicherheit im Straßenverkehr und helfen dabei, Unfälle zu vermeiden.

Wie viele Unfälle passieren mit E-Scootern?

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 9.570 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden registriert. Dies bedeutet einen Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem 8.260 Unfälle gemeldet wurden. Leider kamen 15 Menschen ums Leben – eine Zunahme gegenüber den 11 Todesopfern im Jahr 2022. Darüber hinaus wurden 1.456 Personen schwer und 8.114 leicht verletzt. Über 80 Prozent der Verunglückten waren selbst auf einem E-Scooter unterwegs, darunter auch 13 der 15 Todesopfer.

Die meisten Unfälle mit E-Scootern ereignen sich in Großstädten: Im Jahr 2023 wurden 59,8 Prozent der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern verzeichnet. Zum Vergleich: Bei Unfällen mit Pedelecs lag dieser Anteil bei 30,1 Prozent, bei Unfällen mit Fahrrädern ohne Motor bei 45,2 Prozent.

Mehr als ein Drittel der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden passierte in Städten mit mindestens 500.000 Einwohnern und Einwohnerinnen. Im Vergleich dazu ereigneten sich nur 12,3 Prozent der Pedelec-Unfälle und 26,3 Prozent der Fahrradunfälle ohne Motor in solchen großen Städten.

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E-Scooter wurde von Auto angefahren
Wie viele Unfälle ereigneten sich mit anderen Verkehrsteilnehmenden? (Bild: Ewa Leon – stock.adobe.com )

Ist E-Roller fahren gefährlich? Das sagt die Statistik des Bundesamts

Die Nutzung von E-Rollern kann gefährlich sein, insbesondere wenn man die häufigsten Unfallursachen betrachtet. Die Hauptursachen für E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden waren im Jahr 2023 die falsche Nutzung der Fahrbahn und Alkohol am Steuer. Die Fahrerinnen und Fahrer der E-Scooter waren bei 66,3 Prozent dieser Unfälle selbst verantwortlich. Da Unfälle oft durch mehrere Faktoren begünstigt werden, registrierte die Polizei bei betroffenen E-Scooter-Nutzenden insgesamt 9.296 Fälle von Fehlverhalten. Das häufigste Problem dabei war die falsche Nutzung der Fahrbahn oder Gehwege, die in 19,4 Prozent der Fälle vorkam. E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer sind verpflichtet, vorhandene Fahrradwege oder Schutzstreifen zu nutzen. Wenn diese fehlen, dürfen sie auf die Fahrbahn oder den Seitenstreifen ausweichen – das Fahren auf Gehwegen ist jedoch verboten.

Das Fahren unter Alkoholeinfluss war ebenfalls ein häufiges Fehlverhalten, das in 15,1 Prozent der Fälle bei E-Scooter-Fahrenden festgestellt wurde. Zum Vergleich: Bei Fahrradfahrenden lag dieser Anteil bei gerade einmal 8,1 Prozent, und bei zulassungsfreien Krafträdern wie Mofas und S-Pedelecs waren es sogar nur 7,4 Prozent. Ein weiteres häufiges Fehlverhalten war nicht angepasste Geschwindigkeit, gefolgt von der Missachtung der Vorfahrt.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass E-Scooter-Fahrende besonders häufig die Verkehrsregeln missachten, was das Unfallrisiko erheblich steigert und damit eine besondere Herausforderung für die Verkehrssicherheit in urbanen Räumen darstellt.

Wie viele Unfälle ereigneten sich mit anderen Verkehrsteilnehmenden?

Von den insgesamt 9.425 E-Scooter-Unfällen mit Personenschaden waren rund ein Drittel dieser Unfälle Alleinunfälle. Das bedeutet, dass bei den Unfällen keine weiteren Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmer beteiligt waren. Alleinunfälle endeten oft tragisch: 12 der 21 Todesfälle bei E-Scooter-Unfällen ereigneten sich ohne Beteiligung anderer, und 38,9 Prozent der Verletzten kamen ebenfalls bei Alleinunfällen zu Schaden.

Die übrigen knapp zwei Drittel der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden, ganze 6.115 Fälle, waren Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmenden, meist Autofahrerinnen und Autofahrer. Insgesamt 3.930 dieser Zusammenstöße erfolgten zwischen Pkw und E-Scootern, was bedeutet, dass 48,0 Prozent der verunglückten E-Scooter-Nutzenden bei solchen Kollisionen verletzt wurden. Im Vergleich dazu waren an 913 Unfällen Radfahrende beteiligt. Diese Unfälle führten jedoch nur in 4,5 Prozent der Fälle zu Verletzungen bei den E-Scooter-Fahrenden.

Diese Zahlen zeigen, dass Kollisionen mit Pkws das größte Risiko für E-Scooter-Nutzende darstellen, während Alleinunfälle ein besonders hohes Verletzungsrisiko bergen.

Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick

  • Steigende Unfallzahlen: Die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden stieg 2023 um 14 Prozent auf insgesamt 9.425 Unfälle.
  • Verdoppelte Todesopfer: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Todesopfer bei E-Scooter-Unfällen von 11 auf 22 verdoppelt.
  • Hauptursachen: Häufigste Unfallursachen waren die falsche Fahrbahnnutzung und das Fahren unter Alkoholeinfluss.
  • Verteilung nach Altersgruppen: 41,6 Prozent der verunglückten E-Scooter-Fahrenden waren jünger als 25 Jahre, 80,4 Prozent immer noch jünger als 45 Jahre. Senioren machten dagegen nur 3,4 Prozent der verunglückten E-Scooter-Nutzenden aus.
  • Unfallbeteiligung im Vergleich: Der Anteil älterer Menschen unter den verunglückten Radfahrenden lag deutlich höher bei 19,6 Prozent.
  • Steigender Anteil an E-Scooter Unfällen: Der Anteil von E-Scootern am Unfallgeschehen ist noch gering, zeigt aber eine leichte Zunahme.