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Extrem Radtouren: Vom White Line Trail bis zur Death Road
Lerne die gefährlichsten Radstrecken der Welt kennen. Den meisten wird schon beim Lesen Angst und Bange!
Du glaubst, mit dem Rad alles schon mal ausprobiert zu haben, was irgendwie gefährlich klingt? Alle Achtung! Aber ob du auch die Routen und Trails unserer globalen Top-Liste der gefährlichsten Radstrecken der Welt bewältigst? Angefangen beim amerikanischen White Line Trail, der jenseits von gut und böse immer am Fels entlang verläuft, bis zur bolivianischen Todestrasse durch den Regenwald haben wir für dich eine Auswahl der erschreckendsten Radwege zusammengetragen. Für sie mögen reizvolle Kriterien sprechen, die diesen mehr als gewagten Strecken in der Mountainbike-Szene einen verführerischen Klang verschafft haben. Sicherheit aber gehört nicht dazu.
Gefährlichste Radstrecken der Welt: Was macht eine Fahrradtour extrem?
Extrem Radtouren zeichnen sich durch hohes Absturzrisiko, technisch anspruchsvolle Passagen, exponierte Lagen oder extreme Höhenunterschiede aus. Sicherheit steht dabei nicht im Vordergrund – genau das macht den Reiz für erfahrene Mountainbiker und Abenteurer aus.
White Line Trail - die Nr. 1
- Schwierigkeitsgrad: Schwer
- Strecke: 327 Meter
- Dauer: In vier Minuten und 33 Sekunden ist man im Durchschnitt am Ziel.
- Lage: Sedona, US-Bundesstaat Arizona, am Rand der berühmten Red Rocks im nördlichen Verde Valley.
- Highlights: Die Attraktion sind die markanten Red Rocks, deren bis zu 300 Meter hohe Felsformationen schon als spektakuläre Kulisse für zahlreiche Hollywoodfilme dienten.
Der White Line Trail gilt als die wohl gefährlichste Radstrecke der Welt. Der nur reifenbreite Pfad verläuft mehrere hundert Meter über dem Abgrund direkt an einer senkrechten Felswand entlang. Ein einziger Fahrfehler, ein wegrutschender Stein oder ein technisches Problem hätten fatale Folgen. Genau deshalb schrecken selbst viele Profis nach einer Begehung zurück.
Bekannte Extremsportler wie der Pole Michal Kollbek wagten sich dennoch auf den Trail. Kollbek beschrieb die Fahrt als reine Kopfsache: absolute Konzentration, ausgeblendete Tiefe und perfekte Bike-Kontrolle. Er hatte sich zuvor den Sattel höher geschraubt, die Federung nachjustiert und für mehr Halt am Gestein etwas Luft aus den Reifen gelassen. Trotz der extrem kurzen Distanz gehört der White Line Trail mental zu den härtesten Herausforderungen im Mountainbikesport.
Der polnische Extremsportler berichtete den Medien, er hatte zuvor ein paar Nächte darüber geschlafen und blendete am Tag der Aktion mental alles aus, was ihm die Gefahr bewusst machen könnte. Nur die Route, nicht aber der erschreckend haltlose Raum stand ihm während der Fahrt vor Augen. Dennoch teilte er seinen daumendrückenden Fans mit: Der White Line Trail ist „eines der gruseligsten Dinge, die ich je mit dem Bike gemacht habe.“
Cliffs of Moher – Extremtour an Irlands Westküste
- Schwierigkeitsgrad: Schwer
- Strecke: ca. 8 Kilometer
- Dauer: 1–2 Stunden
- Lage: Westküste Irlands, County Clare, direkt oberhalb des Atlantiks an den berühmten Klippen.
- Highlights: Die Cliffs of Moher zählen zu den bekanntesten Naturwahrzeichen Irlands und fallen stellenweise über 200 Meter steil zum Meer ab. Oben an den Felsen von den Wanderwege hast du einen furiosem Blick in die Weiten des Nordatlantiks.
Die Wege entlang der Cliffs of Moher sind eigentlich schmale Wanderpfade, werden von sehr erfahrenen Mountainbikern jedoch auch als Trail genutzt. Sie verlaufen unmittelbar an der Abbruchkante der Klippen und lassen kaum Raum für Fahrfehler. Leitplanken oder Sicherungen fehlen vollständig.
Zusätzliche Gefahr geht von den oft starken und böigen Winden aus, die vom Atlantik heraufziehen und das Gleichgewicht massiv beeinträchtigen können. Aber Mut, fahrerisches Können und ein gesundes Gefühl für die eigene Sicherheit braucht es, um diese sturmumtosten und gefährlichen Wege zu meistern.
Lysebotn Road – Norwegens spektakulärste Bergstraße
- Schwierigkeitsgrad: Mittel – Schwer
- Strecke: 29 Kilometer
- Dauer: 3–5 Stunden
- Lage: Südnorwegen, vom Lysebotnfjord hinauf auf das Hochplateau oberhalb des Lysefjords.
- Highlights: 27 enge Serpentinen mit spektakulärem Blick auf den Fjord.
Die Lysebotn Road zählt zu den eindrucksvollsten, aber auch anspruchsvolleren Straßen Norwegens entlang des Lysebotnfjords. Vom Meeresspiegel aus schlängelt sich die Route in zahlreichen Kehren nahezu ohne Unterbrechung bergauf. Für Radfahrer bedeutet das eine lange, gleichmäßige Kletterpartie mit hoher körperlicher Belastung. Die Route hat es wirklich in sich und zählt zu den gefährlichsten Radstrecken der Welt, auch wenn sie nicht den Gruselfaktor des White Line Trails erreicht.
Gefährlich wird die Strecke vor allem durch wechselnde Wetterbedingungen, Verkehr und die Länge des Anstiegs. Zwar fehlt der extreme Absturzfaktor des White Line Trails, dennoch fordert diese Fahrradtour extrem Ausdauer, Konzentration und eine gute Selbsteinschätzung – besonders bei Nässe oder Nebel. Wenn du aber auf Entspannung aus bist, bietet dir Norwegen eine Fülle an Trails mit guten Bewertungen, die weit weniger riskant sind.
Karakorum Highway – Extremtour durch das Hochgebirge Asiens
- Schwierigkeitsgrad: Schwer
- Strecke: ca. 2.000 Kilometer
- Dauer: mehrere Wochen
- Lage: Verbindung zwischen Pakistan und China durch das Karakorum- und Himalaya-Gebirge.
- Highlights: Hochgebirgspässe auf über 4.700 Metern und eine der höchsten Fernstraßen der Welt.
Der Karakorum Highway ist weniger eine einzelne Strecke als eine extreme Radreise. Die Route führt durch abgelegene Regionen mit kaum vorhandener Infrastruktur, vorbei an schneebedeckten Gipfeln und durch karge Hochgebirgslandschaften.
Gefahren entstehen hier nicht nur durch den Straßenzustand mit Schlaglöchern und Erdrutschen, sondern auch durch Höhenkrankheit, Wetterumschwünge und Isolation. Wer diese Fahrradtour extrem angeht, benötigt nicht nur exzellente Kondition, sondern auch Erfahrung im selbstständigen Reisen unter extremen Bedingungen. Anders als das kurze Vergnügen auf dem White Line Trail misst die auch Death Road genannte Route ganze 70 Kilometer
Camino de la Muerte – Boliviens Todesstraße
- Schwierigkeitsgrad: Schwer
- Strecke: ca. 70 Kilometer
- Dauer: 1 Tag
- Lage: Bolivien, von La Cumbre hinab in die Yungas-Region.
- Highlights: Schmale Schotterstraße ohne Leitplanken durch Nebelwald und Andenflanken.
Der offiziell als „El Camino de la Muerte“ bekannte Weg machte seinem Namen lange Zeit alle Ehre. Als Hauptverkehrsstraße kamen hier jährlich hunderte Menschen ums Leben, die mit Fahrzeugen in die Tiefe stürzten.
Heute ist die Route vor allem als extreme Fahrradtour bekannt. Nebel, Regen, loser Untergrund und minimale Fahrbahnbreite sorgen dafür, dass auch erfahrene Biker permanent konzentriert bleiben müssen. Im Gegensatz zum kurzen White Line Trail zieht sich diese Abfahrt über viele Kilometer und hat einen beachtlichen Höhenunterschied von 900 Metern.
Fazit: Extrem Radtouren erfordern Verantwortung
Extrem Radtouren bieten einzigartigen Nervenkitzel, verlangen aber Respekt, Können und Planung. Jede Fahrradtour sollte nur mit realistischer Selbsteinschätzung, optimaler Ausrüstung und passender Absicherung angegangen werden.
Häufige Fragen zu den gefährlichsten Radwegen der Welt
Was sind Extrem Radtouren?
Radstrecken mit außergewöhnlich hohem Risiko durch Gelände, Technik oder Umgebung.
Was sind die gefährlichsten Radwege der Welt?
Zu den gefährlichsten Radwegen der Welt zählen Strecken mit extremer Absturzgefahr, schmalen Fahrbahnen oder fehlender Sicherung. Besonders bekannt sind der White Line Trail in den USA, der Camino de la Muerte in Bolivien, exponierte Pfade an den Cliffs of Moher in Irland sowie Hochgebirgsrouten wie der Karakoram Highway.
Was ist der White Line Trail?
Der White Line Trail ist ein nur 327 Meter langer, extrem schmaler Mountainbike-Trail in Sedona (Arizona). Er verläuft direkt an einer senkrechten Felswand mehrere hundert Meter über dem Abgrund und gilt als mentale wie fahrerische Extremherausforderung.
Welcher ist der gefährlichste Radweg der Welt?
Der White Line Trail wird von vielen Experten und Profis als der gefährlichste Radweg der Welt bezeichnet. Grund dafür sind die extreme Exposition, die minimale Fahrbahnbreite und die Tatsache, dass selbst kleinste Fehler tödliche Folgen haben können.





