Türkises Longtail-Lastenrad der Firma Tern
Das Lastenrad GSD von Tern Tern

Longtailrad – das fahrfreundliche Transportwunder

Bei dem Longtailrad handelt es sich um ein Lastenrad mit überlangem Gepäckträger. Was ein solches Rad ausmacht und welche Vorteile und Nachteile es hat

  • 5 Min.
  • 16/01/2020 - 17:02
  • Tim von linexo
  • Auf einen Blick

Bei dem Longtailrad – auch Longtail-Bike oder Backpacker genannt – handelt es sich um ein Lastenrad mit überlangem Gepäckträger. Was ein solches Rad ausmacht, inwieweit es für Kinder- und Lastentransport geeignet ist und welche Vorteile und Nachteile es generell bietet, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem verraten wir dir, was du für ein herkömmliches Longtail-Lastenrad investieren musst, mit welchen Anschaffungskosten bei einem E-Backpacker zu rechnen ist und worauf du beim Kauf achten solltest.

Longtailrad: langes Ende mit Mehrwert

Dass ein Longtailrad zu der Kategorie der Lastenräder gehört, ist vielen nicht klar. Im Prinzip sieht es aus wie ein ganz normales Fahrrad mit langem Gepäckträger. Dementsprechend lässt sich dieser einspurige Fahrradtyp auch wie ein ganz normales Rad lenken und hat keinen nennenswert größeren Wendekreis, was insbesondere im Stadtverkehr ein echter Vorteil ist. Die tatsächliche Länge des Gepäckträgers und der entsprechend gewonnene Platz hängen davon ab, wie weit das Hinterrad zurückgesetzt ist: von einer halben bis zu einer ganzen Radlänge ist hier alles möglich. Dieses Alleinstellungsmerkmal des Longtail-Bikes, erlaubt es, größere Mengen an Waren und Gepäck zu transportieren oder bis zu zwei Kindersitze zu montieren. Der transportfreudige Backpacker hat aber noch weitere Besonderheiten hinsichtlich der Ausstattung zu bieten:

Tiefer Durchstieg: Gerade bei schwerer Zuladung vereinfacht dieser das Halten der Balance. Außerdem bist du beim Anhalten schnell mit den Füßen auf festem Boden.

Stabiler Fahrradständer: In der Regel sorgt ein robuster Mittelständer dafür, dass du dein bepacktes Longtail-Bike kippsicher parken und problemlos abladen kannst – und natürlich auch dafür, dass selbst lebhafter Nachwuchs auf dem Gepäckträger das Longtail-Lastenrad nicht ins Schwanken bringt.

Griffige Bremsen: Aufgrund eines höheren Gesamtgewichts müssen die Bremsen entsprechend belastbar und reaktionsstark sein. Demzufolge verfügen gut ausgestattete Longtailrad-Modelle über Scheibenbremsen, die eine höhere und besser dosierbare Bremskraft bieten als Felgenbremsen. Weitere Informationen zu Bremssystemen erhälst du übrigens auch in dem Artikel Scheiben- vs. Felgenbremsen.

Diverse Schaltsysteme: Ob Shimano-Dreigangnabe oder Kettenschaltung mit 24 Gängen: Das Longtail-Bike ist mit den verschiedensten Schaltungen und Übersetzungen erhältlich.

Longtailrad: Supersize bei Lastentransport und Kinderbeförderung

Der extralange und besonders stabile Gepäckträger eines Longtailrads eignet sich hervorragend dazu, sperrige bzw. schwere Güter und große Einkäufe zu transportieren. Es ist je nach Länge des Gepäckträgers möglich, bis zu vier herkömmliche Packtaschen zu befestigen und optional kann eine Kiste, Mulde, Wanne oder Ladefläche darauf montiert werden.

Auch bei der Mitnahme von Kindern erweist sich das Longtail-Bike als äußerst praktisch, denn hier können gleich zwei Sprösslinge auf entsprechenden Sitzen im Heck transportiert werden. Dazu gibt es interessante Aufbaulösungen, bei denen sich die Kinder beispielsweise gegenübersitzen können. Und auch wenn du nur ein einzelnes Kind mitnehmen möchtest, profitiert dieses von den großzügigen Abmessungen des Longtail-Bikes und muss sich nicht die Nase am Rücken des Erwachsenen plattdrücken. Einige kinderfreundliche Backpacker verfügen zudem über Trittbretter, die bei der Mitnahme der lieben Kleinen ausgeklappt werden können.

Longtailrad: Das sind die Vor- und Nachteile

Insgesamt lassen sich die Stärken des Longtail-Bikes wie folgt zusammenfassen:

  • Das Lenkverhalten und Fahrgefühl des Longtailrads ähnelt dem eines herkömmlichen Bikes.
  • Es eignet sich hervorragend für den Transport von Lasten und mehrerer Kinder.
  • Je nach Modell erlaubt der Backpacker ein wesentlich höheres Gesamtgewicht.
  • Ein Longtail-Lastenrad fährt im Gegensatz zu herkömmlichen Transportvehikeln emissionsfrei.
  • Die Sitzposition ist aufrecht, was Rücken und Knie schont.

Die Nachteile dagegen sind folgende:

  • Die eigentlich rückenfreundliche Körperhaltung führt leider auch zu Einschränkungen: Ein Longtail-Bike ist kein wirkliches Tourenrad. Für Berg- und Talfahrten und lange Strecken eignen sich eher andere Fahrradtypen.
  • Aufgrund seiner Konstruktion ist das Longtail-Lastenrad oft erheblich schwerer als ein herkömmliches Bike.
  • Auf dem Longtail-Bike ist es nicht ganz einfach, die Fracht im Auge zu behalten. Wenn dir das wichtig ist, solltest du eher ein Lastenrad mit vorderer Ladefläche in Betracht ziehen.

Longtailrad: Worauf du beim Kauf achten solltest

Bevor du dich für ein Longtail-Lastenrad entscheidest, solltest du überlegen, welche Einsatzzwecke wichtig für dich sind. Willst du nur Lasten transportieren oder auch deine Kinder auf dem Backpacker mitnehmen?

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Wichtig beim Kindertransport:

  • Achte darauf, dass Kindersitz und / oder Babyschale problemlos und sicher auf dem Gepäckträger befestigt werden können.
  • Die Füße deines Sprösslings sollten guten Halt haben und nicht in die Hinterradspeichen gelangen können.
  • Größeren Kindern sollte eine Möglichkeit zum Festhalten geboten werden, beispielsweise mittels einer Reling.

Wichtig beim Lastentransport:

  • Eine für deine Bedürfnisse ausreichende Länge des Gepäckträgers
  • Anbringungsmöglichkeiten für Ladefläche, Kiste, Wanne etc.

Tipp: Wenn du bereits weißt, dass du bestimmte Packtaschen anbringen oder spezifische Frachten transportieren möchten, solltest du diese am besten mitnehmen, wenn du dir ein Longtail-Bike anschaust.

Allgemeine Kriterien:

  • Das Longtailrad sollte über eine ausreichende Ladekapazität verfügen. Das Systemgewicht (Fahrer + Fahrzeug + Anbauteile + Gepäck), welches übrigens auch Fahrradhänger einschließt, liegt beim Longtail-Bike häufig bei 130 Kilogramm. Wiegt der Fahrer 75 Kilogramm und das Fahrrad 25 Kilogramm, bleibt für jegliche Zuladung lediglich eine Restladekapazität von 30 Kilogramm – und das ist unter Umständen zu wenig. Stelle also sicher, dass dein Bike eine möglichst hohe Zuladung erlaubt, denn das ist für jeden Einsatzzweck wichtig.
  • Achte auf gute Bremsen – die größte Bremskraft haben hydraulische Scheibenbremsen.
  • Die Rahmengröße muss deiner Anatomie angepasst sein – lasse dich diesbezüglich am besten fachlich beraten.
  • Die Gangvielfalt sollte auf deine Bedürfnisse abgestimmt sein, auch hier bietet sich eine Kaufberatung an.

Longtailrad: mit diesen Anschaffungskosten solltest du rechnen

Gleich vorweg: Ein belastbares und gut ausgestattetes Longtail-Bike hat seinen Preis. Für gut 1.000 Euro gibt es das Einsteigermodell Yuba Kombi, das bereits über hydraulische Scheibenbremsen und eine 9-Gang-Kettenschaltung von Shimano verfügt. Dem Preis zum Trotz bietet es satte 200 Kilogramm Systemgewicht – bei einem Eigengewicht von 23 Kilogramm. Ähnlich zuladungsfähig ist das Cargo Node von Tern – hier liegt das zulässige Gesamtgewicht bei 184,5 Kilogramm. Es ist sehr gut ausgestattet, wiegt aber dank Aluminiumrahmen dennoch nur 24,5 Kilogramm. Bei diesem Longtailrad handelt es sich um ein Klapprad, das platzsparend verstaut und transportiert werden kann. So viel Finesse ist für 1.900 Euro zu haben. Sehr beliebt ist auch das Justlong von Bicicapace, insbesondere als Familienkutsche. Es ist nicht nur ein Fahrrad mit langem Gepäckträger, der sehr kinderfreundlich ausgestattet werden kann, sondern verfügt zudem über einen stabilen Frontgepäckträger. So können Kind, Kegel und Einkäufe gleichzeitig transportiert werden. Das Systemgewicht gibt der Hersteller mit Fahrer + 100 Kilogramm an, wobei das Eigengewicht inklusive einer optional erhältlichen Fronttasche 31 Kilogramm beträgt. In der Standardversion kostet dieses Longtail-Lastenrad 1.600 Euro, allerdings ist die Ausstattung dann eher mäßig. Gerade beim Transportrad kann eine Tretunterstützung das Radlerleben deutlich leichter machen – für knapp 4.300 Euro nennst du das GSD S10 LR von Tern mit 500 Wh starkem Bosch-Akku, Bosch-Mittelmotor (Performance Line, 250 Watt) und hydraulischen Scheibenbremsen dein Eigen. Das zugegeben nicht ganz billige E-Longtailrad ist nicht nur in technischer Hinsicht ein Kraftpaket: Bis zu 200 Kilogramm Zuladung kann der Herkules auf zwei Rädern bewältigen.

Longtailrad: Alleskönner für den Alltag

Generell bieten Lastenräder eine umweltfreundliche Alternative zum PKW, wenn es darum geht, größere Einkäufe zu transportieren oder die Kinder zur KiTa zu kutschieren. Ein Longtailrad bietet darüber hinaus den Vorteil, dass es sich quasi wie ein herkömmliches Zweirad fahren lässt. Zwar hat ein gutes Longtail-Bike insbesondere als E-Version schon seinen Preis, dafür aber auch einiges zu bieten: Wenn du zusätzlich zum verlängerten Gepäckträger einen Fahrradanhänger nutzt und das Systemgewicht es erlaubt, kannst du gleich vier Sprösslinge mitnehmen – mehr Kind schafft ein handelsüblicher SUV auch nicht. Du planst, dir ein solches Transportwunder zuzulegen? Dann lasse dich sich im Zuge einer Kaufberatung vom Fachhändler informieren. Dort kannst du Probefahrten machen und erfahren, welches Longtail-Lastenrad am besten zu dir passt.

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