
- Studien & Statistiken
Wenig Sichtbarkeit, weniger Rad – Was Frauen vom Fahrradfahren abhält
Aktuelle Zahlen zu Fahrradnutzung und -kauf von Frauen. Plus: Einordung und Statements von Isabell Eberlein, Mit-Gründerin von Women in Cycling Germany.
Ob für Alltagswege, sportliche Herausforderungen oder Freizeitspaß, das Fahrrad steht für nachhaltige Mobilität und persönliche Freiheit. Doch aktuelle Daten zeigen: Frauen nutzen das Rad seltener als Männer – vor allem in der Freizeit und im Sport. Fehlende Sichtbarkeit nennt Mobilitätsexpertin Isabell Eberlein von Women in Cycling Germany als einen möglichen Grund.
Freizeit und Sport: Männer häufiger im Sattel
Während Frauen das Fahrrad im Alltag ähnlich häufig nutzen wie Männer, zeigen sich in der Freizeitnutzung deutliche Unterschiede, so eine aktuelle Befragung[1] des Fahrradversicherers und Leasinganbieters linexo by Wertgarantie. Nur etwa ein Fünftel der befragten Frauen (19,8 %) nutzt das Fahrrad regelmäßig zum Sport – bei Männern liegt der Anteil bei 26,8 Prozent.
Auch bei Freizeitausfahrten (26,3 % vs. 34,3 %) und Radreisen (40,9 % der Frauen haben noch nie eine gemacht) zeigen sich Unterschiede. Dabei sprechen viele Gründe für das Rad: Bewegung, Natur, Nachhaltigkeit. Warum also bleibt das Potenzial vieler Frauen ungenutzt?
Motivation allein reicht oft nicht aus
„Ich finde es problematisch, wenn Frauen nicht ermuntert werden, obwohl sie eigentlich Lust hätten – einfach, weil die richtigen Angebote fehlen“, ordnet Isabell Eberlein Mobilitätsexpertin und Mitinitiatorin des Netzwerks Women in Cycling Germany ein. Es brauche vor allem ein unterstützendes Umfeld: Peer Groups, Vorbilder und gezielte Ansprache. Auch Zeit und Zugang spielten eine Rolle – besonders im leistungsorientierten Sport.
E-Bikes als Türöffner?
Bei der E-Bike-Nutzung ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern kleiner. Die elektrische Unterstützung erleichtert den Einstieg – ob im Alltag oder bei längeren Ausfahrten. Doch nur 43 Prozent der E-Bike-Besitzenden sind aktuell Frauen. Aber auch das Gravelbike, ein Mix aus Rennrad und Mountainbike, empfindet Eberlein deutlich niederschwelliger für Frauen.
Sichtbarkeit schafft Zugang
Ob in Werbung, Handel oder Werkstatt, Frauen werden häufig nicht gezielt angesprochen. „Oft sieht man in Anzeigen oder Kampagnen nur Männer mit der neuesten Kollektion und dem teureren Fahrrad. Warum nicht auch Frauen?“, fragt Eberlein. Der Markt sei da, werde aber nicht ausgeschöpft.
Auch im Fachhandel sei die Auswahl oft männlich geprägt. Dabei sei es ein Kreislauf: Geringes Angebot führt zu geringerer Nachfrage. Sichtbarkeit und gezielte Ansprache könnten das ändern.
[1] Eine aktuelle Befragung unter 5.001 Fahrrad- und E-Bike-Besitzenden ab 18 Jahren in Deutschland, durchgeführt von linexo in Kooperation mit Statista, liefert Einblicke in das geschlechterspezifische Radfahrverhalten. Die Stichprobe ist in den Merkmalen Geschlecht, Alter und Bundesland bevölkerungsrepräsentativ zusammengesetzt und wurde über ein Online-Access-Panel erhoben. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 21. November 2023 bis zum 11. Januar 2024.
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