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Du musst dein E-Bike entsorgen? So geht´s
In diesem Artikel erfährst du alles darüber, wie du dein E-Bike und den Akku richtig entsorgen kannst.
- Auf einen Blick
„Diese eine Liebe wird nie zu Ende geh’n“ sangen „Die Ärzte“. Doch wir wissen natürlich: Alles geht einmal zu Ende. Auch die gemeinsame Zeit mit unserem E-Bike. Doch was tun, wenn das Objekt unserer Liebe straff auf die Schrottreife zusteuert? Hier findest du die wichtigsten Anhaltspunkte für den Zeitpunkt, an dem du zum Abschied leise Servus sagen solltest. Wir haben für dich Tipps parat, wie du dein altes E-Bike entsorgen kannst – und warum du unter bestimmten Umständen mit der Entsorgung des E-Bikes noch ein bisschen warten kannst.
Altes E-Bike entsorgen: Einmal ist es so weit …
Je komplexer und technologisch anspruchsvoller ein Produkt ist, desto mehr sind seiner Nutzung zeitliche Grenzen gesetzt. Das kennst du vom Auto, vom PC oder dem Smartphone. Mit Elektrofahrrädern ist das nicht anders. Auch das noch so beste E-Bike kommt einmal in die Jahre. Dann stellt sich unvermeidlich die Frage: Lohnen sich Teileaustausch, Reparatur und Restaurierung? Oder solltest du besser dein altes E-Bike entsorgen? Zuerst einmal die gute Nachricht: Bei sachgemäßer, schonender Nutzung halten Elektrofahrräder viele Jahre. Bis du übers Entsorgen nachdenken musst, wirst du den Anschaffungspreis sicher locker eingefahren und tolle Erlebnisse mit deinem Bike gehabt haben. Doch wie lange hält ein E-Bike überhaupt?
Der Zeitpunkt des E-Bike Recyclings ist verschleißabhängig
Die Lebensdauer eines E-Bikes ist äußerst individuell. Jedes Modell hat seine bestimmte Materialqualität, die im Verhältnis zu deinen Nutzungsgewohnheiten und der Nutzungsdauer steht. Eine zuverlässige Altersberechnung Pi mal Daumen gibt es daher nicht. Letztlich wirst du selbst feststellen müssen, wann der Tag fürs E-Bike Recycling gekommen ist. Wahrscheinlich wird dir die Beurteilung des Gesamtzustands deines in die Jahre gekommenen Fahrrads noch am leichtesten fallen. Da ist ja vielleicht noch was zu machen!? Und damit beginnen wir unsere Tipps – bei der Restaurierung deines E-Bikes.
Entsorgung des E-Bikes vs. Aufbereitung
Okay, hier und da ist der Lack ab. Auch einige Kunststoffteile sehen vergammelt aus. Dort blüht der Rost. Und die Bremsen sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Das mag optisch nicht schön sein und die Fahreigenschaften beeinträchtigen – doch solche Mängel allein sind noch kein Grund für eine Entsorgung des E-Bikes. Denn mit ein bisschen Fleiß kannst du das Rad kostengünstig restaurieren und einige Verschleißteile austauschen. Hier findest du Infos, wie das im DIY-Verfahren geht. Wenn du handwerklich nicht so begabt bist oder dir nicht die Finger schmutzig machen möchtest, hilft dir eine versierte Fahrradwerkstatt. Alle diese Restaurierungsmaßnahmen beziehen sich auf Teile und Komponenten, die auch herkömmliche Fahrräder haben. Liegt bei denen etwas im Argen, lässt sich das meist abstellen. Deshalb musst du aber noch lange nicht dein E-Bike entsorgen! Übrigens – hast du dein E-Bike mit dem linexo Komplettschutz geschützt? Dann sind auch Verschleißschäden mit abgesichert.
Das E-Bike entsorgen, weil der Motor streikt
Ganz anders sieht es aus, wenn es um den Motor geht. Denn dessen Lebensdauer ist limitiert. E-Bike Motoren sind mit einer Preisspanne von rund 500 bis 700 Euro Kostenfaktoren, die eine Entsorgung des E-Bikes und einen Neukauf gegebenenfalls empfehlenswert machen. Übrigens, wenn wir in diesem Beitrag vom E-Bike Recycling sprechen, dann ist damit auch klar: Ein Weiterverkauf wäre keine Alternative. Wann also macht der Elektromotor schlapp? Front- und Mittelmotoren haben in der Regel eine Laufleistung von 10.000 bis 20.000 Kilometern. 30.000 Kilometer sind keine Seltenheit. Heckmotoren können bei guter Pflege und schonender Fahrweise auch noch länger durchhalten. Grob lässt sich daraus eine Lebensdauer von fünf bis zehn Jahren annehmen. Wenn der Motor nicht mehr will, erkennst du das an folgenden Anzeichen:
- Die Leistung lässt spürbar nach.
- Die Tretunterstützung hat Aussetzer …
- … oder fällt ganz aus.
- Der Motor macht seltsame Geräusche.
Was viele nicht wissen: Wie lange ein E-Bike-Motor einen guten Job macht, hängt auch davon ab, wie viel Wasser im Lauf der Zeit an seine Kurbelwelle gedrungen ist. Wenn du stets bei Sonnenschein ins Büro pendelst, wird das Aggregat wesentlich länger halten, als wenn du an jedem Wochenende mit dem E-MTB durch den Matsch rast. Strapaziöses Fahren auch den Schlamm und Dreck kann die Lebensdauer des Motors auf 3.000 Kilometer reduzieren – und es gibt am anderen Ende der Skala Motoren, die sogar weit über 100.000 Kilometer schaffen. Ein Austausch des Motors beim Händler kostet komplett um die 1.000 Euro. Da ist es möglicherweise sinnvoller, das E-Bike zu entsorgen.
Der Akku spielt beim E-Bike Recycling eine Hauptrolle
Als zweites kostenintensives Verschleißteil fällt der Akku ins Gewicht. Je nach den zur Verfügung gestellten Wattstunden musst du für einen neuen E-Bike Akku zwischen etwa 300 bis 900 Euro ausgeben. Die Hersteller garantieren 1.000 Ladezyklen und oft mehr. Bosch beispielsweise gibt an, dass die Akkus dieser Marke eine Lebensdauer von acht Jahren erreichen, wenn man jedes Jahr ca. 3.750 Kilometer fährt – also insgesamt 30.000 Kilometer. Solche Zahlen gehen Hand in Hand mit der Leistung der Motoren. Der Verschleiß beider Komponenten bedingt sich also. Ächzt der Motor, wird wohl auch der Akku altersschwach sein. Und so spürst du das beim Fahren:
- Der Akku muss in immer kürzeren Intervallen aufgeladen werden.
- Der Motor verliert an Leistung.
- Der Akku setzt öfter mal aus.
- Möglicherweise kannst du eine äußere mechanische Beschädigung wahrnehmen.
Hier das gleiche Problem: Lohnt es sich, den alten Akku gegen einen neuen auszutauschen – oder solltest du Nägel mit Köpfen machen und dein altes E-Bike entsorgen? Die Fahrradwerkstatt weiß Rat: Handelt es sich lediglich um defekte Akku-Zellen, dann bietet sich allemal ein Zellentausch zu einigermaßen erschwinglichen Kosten (ab ca. 150 Euro) an. Ist der alte Akku aber nicht mehr zu retten, solltest du einen Austausch nur mit einem Original-Akku des gleichen Herstellers vornehmen lassen. Denn nur die Zellen eines solchen Akkus sind auf das Batterie-Management-System deines E-Bikes abgestimmt. Das ist erst einmal teuer. Auch ist nicht immer raus, ob für dein E-Bike Original-Akkus überhaupt verfügbar sind. Du musst also gerade bei Akku-Problemen sorgfältig abwägen, ob nicht an diesem Punkt du und dein Bike getrennte Wege gehen sollten. Doch wo kann man überhaupt sein E-Bike entsorgen?
E-Bike entsorgen – hier geht’s zum E-Bike Recycling
Wenn nichts mehr geht, kannst du dein ausgemustertes E-Bike zum nächsten Wertstoffhof bringen. Dort können die in ihm schlummernden Rohstoffe und andere Ressourcen durch E-Bike Recycling wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden. In vielen Städten und Gemeinden gibt es Recyclingprogramme, mit denen du dein altes E-Bike entsorgen kannst. Einige Recyclingunternehmen holen das Rad sogar von zu Hause ab. Es geht aber auch anders: Das Gesetz über die unentgeltliche Rücknahme und umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (ElektroG) nimmt Lebensmittel-Discounter mit mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche in die Rücknahmepflicht, wenn sie Elektrogeräte anbieten und du nach dem E-Bike Entsorgen dort ein neues Bike kaufst. Das betrifft zum Beispiel die Discounter Aldi und Lidl, die beide E-Bikes im Sortiment haben. Auch Fahrrad- und Elektrogeschäfte mit über 400 Quadratmeter Verkaufsfläche sind unter der gleichen Bedingung zur kostenlosen Rücknahme deines alten Bikes verpflichtet. Wichtig: Ein schrottreifes E-Bike darf der Umwelt zuliebe nicht einfach in den Hausmüll geworfen oder als Sperrmüll behandelt werden. Dann droht nämlich eine saftige Strafe!
E-Bike entsorgen: Der Akku ist ein Sonderfall
Was für Fahrräder gilt, trifft erst recht auf herausnehmbare E-Bike Akkus zu. Sie sind Sondermüll und können für Brandgefahr sorgen. Du darfst sie also nicht in die Mülltonne werfen. Nach dem Batteriegesetz 2 (BattG2) sind die Hersteller von E-Bikes, vor allem aber die Fahrradhändler zur kostenlosen Rücknahme alter Akkus verpflichtet. Außerdem gehört bei vielen Elektrogeschäften eine Batterie-Sammelstelle zum Service – und es gibt auch Wertstoffhöfe, die Altakkus zurücknehmen. Möchtest du ein komplettes altes E-Bike entsorgen, kannst du das also in der Regel an einem einzigen Ort. Und solltest du einen Neukauf vermeiden wollen, bringst du dein ausgedientes Rad zum Wertstoffhof und gibst den Akku separat bei einem Fahrradhändler in deiner Nähe ab.
Unser Fazit zum Thema Entsorgung des E-Bikes
Mit einem qualitativ guten Elektrofahrrad hast du viele Jahre lang Freude. Und will es einmal nicht mehr so, wie es soll, musst du nicht die Flinte ins Korn werfen. Mit schonender Fahrweise und ein paar Kompromissen bei der Akku-Kapazität geht immer noch was! Erst bei dauernden Fahrstörungen oder einem Totalausfall ist die Zeit gekommen, dein altes E-Bike zu entsorgen. Dafür stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen, sodass dir dafür Kosten erspart bleiben.