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Der Etschradweg von Nord nach Süd mit den schönsten Etschradweg Etappen
Auf dem Etschradweg kommst du durch einige der zauberhaftesten Regionen von Norditalien. Hintergrundinfos und alle Etschradweg-Etappen kannst du hier nachlesen.
Alpine Gipfelparade trifft Bella Italia – so lässt sich der Etschradweg auf den Punkt bringen. Er gilt zu Recht als einer der schönsten Radwege in Italien. Die Route folgt ab dem Alpenhauptkamm dem Verlauf der alte Römerstraße Via Claudia Augusta und natürlich der Etsch. Mit rund 410 Kilometern Länge ist sie der zweitlängste italienische Fluss. Sie entspringt am Reschenpass den Bergen Südtirols, durchfließt den Reschensee und bahnt sich ihren Weg durchs Etschtal in die Norditalienische Tiefebene. Auf einer äußerst abwechslungsreichen Radreise kannst du einen großen Teil des Flussverlaufs mitradeln. Was du dabei an Schönheiten der Natur und kulturgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten erlebst, ist einzigartig. Im fliegenden Wechsel kommst du an Wildwasser, Almen, trutzigen Burgen, Weinbergen, geheimnisvollen Klöstern, Apfelgärten und reizvollen Städten vorbei. Wir laden dich mit diesem Reisetipp ein, den Etschradweg auf eigene Faust oder organisiert in der Gruppe zu genießen. Er führt dich je nach Startpunkt von der österreichisch-italienischen Grenzen bis in die Po-Ebene. Wenn du genug Zeit hast, sind Abstecher zum Gardasee oder nach Venedig das i-Tüpfelchen auf einen erfüllten Radurlaub.
Naturerlebnis Etschradweg: 280 Kilometer durchs Paradies
Der von Nord nach Süd verlaufende Etschradweg oder auch Etschtalradweg ist stets an der Via Claudia bzw. die Etsch angelehnt. Die mehrtägige Tour beginnt in dem Südtiroler Dorf Reschen. Durch den Vinschgau geht es nach Meran, wo die Etsch einen Haken schlägt und offenes Land gewinnt. Über Bozen und Rovereto führt die Route weiter nach Verona. Die Stadt von Romeo und Julia ist der glanzvolle Endpunkt der rund 280 Kilometer langen Radreise. Du kannst sie auf etwa 345 Kilometer verlängern, indem du bereits in Landeck im Oberinntal in den Radurlaub auf dem Etschradweg aufbrichst. Die meisten bevorzugen aber Reschen in Südtirol am schönen Reschensee als Startpunkt. Wegen des zumeist leicht abfallenden Streckenverlaufs wird dich die Reise keine übermäßige Kraft kosten. Im Gegenteil: Das Fahrerlebnis ist zumeist so harmonisch, dass du auch gern die Kinder mitnehmen kannst.
Der Etschradweg auf eigene Faust: Das Höhenprofil
Mal abgesehen von der täglichen Kilometerleistung bis zum Etappenziel – der Etschradweg ist eindeutig eine Radreise für Genießer und Neueinsteiger. Der Start am Reschensee liegt auf einer Höhe von 1.482 Metern. Wenn du in Verona angekommen bist, befindest du dich nur noch rund 60 Meter über dem Meeresspiegel. Wasser fließt ja bekanntlich bergab, da macht die Etsch keine Ausnahme. Mit Steigungen ist nur selten zu rechnen. Der Etschtalradweg hat keine einheitliche Beschilderung. Zu Beginn wirst du Vinschgauer Radwegschilder mit einem grünen Bike auf weißem Grund vorfinden. Sie weisen die Radroute 2 Vinschgau-Bozen aus. Von Bozen bis zur Grenze Südtirols befindest du dich auf der Radroute 1 Brenner-Salurn. Bis Verona ist die Route weiter beschildert, wobei du darauf achten solltest, dass die Etsch nun den italienischen Namen Adige hat. Die Qualität des Radwegs variiert. In Allgemeinen ist der Etschradweg gut ausgebaut, zuweilen verläuft er aber auch auf einer verkehrsarmen Nebenstraße.
Alle Etschradweg-Etappen in der Übersicht
Die Strecke von Reschen bis Verona kann in einer Woche gemeistert werden. Das ergibt sieben Etschradweg-Etappen von moderater Länge – perfekt für einen ergiebigen Radurlaub, in dem du auch reichlich Gelegenheit zum Relaxen und für Besichtigungen hast.
1. Etappe: von Reschen nach Schlanders (45 Kilometer)

Vom Start weg bist du am Ufer des Reschensees in einem traumhaften Gefilde. Im Kontrast zu seinem blinkenden Wasser stehen die steil über ihm stehenden Alpenriesen. Trotz der Fahrt durchs Gebirge kommst du entspannt nach Schlanders.
Highlight: der im See versunkene Kirchturm, dessen oberer Teil aus dem Wasser ragt – das Wahrzeichen des Vinschgaus.
2. Etappe: von Schlanders nach Meran (35 Kilometer)

In zwei Stunden ist Meran erreicht. Längs des Etschradwegs liegen Südtiroler Dörfer, Höfe und Obstwiesen. Die Burg Kastelbell lohnt einen Zwischenstopp.
Highlight: das mediterran anmutende Meran mit seinem mondänen Glanz aus Kaiserin Sisis Zeiten. Ein leckeres Eis an der Etschpromenade ist ein Muss!
3. Etappe: von Meran nach Bozen (30 Kilometer)

Auch diese Etappe auf dem Etschtalradweg verläuft locker und ist in rund zwei Stunden bewältigt. Umso mehr Zeit bleibt für einen ausgedehnten Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen der Südtiroler Landeshauptstadt.
Highlight: das mächtige Schloss Sigmundskron südwestlich vom Bozen mit dem Messner Mountain Museum Firmian.
4. Etappe: von Bozen nach San Michele Adige (40 Kilometer)

Heute hast du ausgiebig Gelegenheit, die Schönheit des Etschtals auszukosten. Die Landschaft weitet sich allmählich, die Berge rücken in den Hintergrund.
Highlight: Je nach Reisezeit wartet am Wegesrand die eine oder andere Jausenschenke mit deftigem Törggelen-Schmaus auf dich.
5. Etappe: von San Michele Adige nach Rovereto (45 Kilometer)

Rovereto, das nördliche Tor zum Gardasee, erreichst du über eine anmutig hügelige Voralpenlandschaft. Der Gardasee liegt rund 50 Kilometer entfernt. Wenn du genug Zeit im Reisegepäck hast, könntest du hier je eine Hin- und Rückfahrt-Etappe zum Nordufer dranhängen.
Highlight: die weithin sichtbare Friedensglocke auf dem Miravalle-Hügel, deren Klöppel allein 600 Kilogramm wiegt.
6. Etappe: von Rovereto nach Peri (40 Kilometer)

Weiter geht es durch eine ununterbrochene Folge von Weinbergen und Apfelhainen. Wieder ist die Landschaft der Star. Obwohl von Ferne noch immer die Berge grüßen, verläuft der Etschradweg zunehmend flacher.
Highlight: Freunde edler Rebensäfte können in einem der hier angesiedelten Weingüter einkehren und an Verkostungen teilnehmen. Am besten schon vorher buchen.
7. Etappe: von Peri nach Verona (45 Kilometer)

Die letzte Tagesetappe bringt dich ins wunderbare Verona. Vor deinem Ziel bietet sich dir auf einer Erhebung noch einmal ein großartiger Rückblick auf die Strecke der letzten Tage.
Highlight: Allein Verona ist die Radreise wert. Mit etwas Glück kannst du vor der Reise Opernkarten für die weltberühmte Arena ergattern.
Etschradweg: beste Reisezeit
Südtirol auf der Sonnenseite der Alpen ist bekannt für sein schönes Wetter. Doch musst du im Sommer südlich von Meran bis Verona hinunter mit einem oftmals heftigen Gegenwind rechnen. Auch kann es dann in südlichen Gefilden auf dem Rad sehr heiß werden. Wir empfehlen dir deshalb für den Etschradweg als beste Reisezeit die Monate Mai bis Oktober mit Ausnahme des Hochsommers im Juli und August. Und dann kannst du selbst entscheiden: Möchtest du lieber die Frühlingsblüte genießen oder beim Törggelen im goldenen Oktober mitfeiern? Beides hat seinen Reiz.
Etschradweg: Anreisemöglichkeiten
Den Etschradweg auf eigene Faust und mit eigenem Bike befahren, erfordert ein bisschen organisatorische Geschick. Bis Landeck gibt es gute regionale Zugverbindungen, danach steigst du in den Bus nach Reschen – oder schon hier aufs Rad. Alles eine Zeitfrage. Du kannst auch Meran mit der Bahn ansteuern und ein Stück mit der Vinschgaubahn bis Mals zurückfahren. Zum eigentlichen Ausgangspunkt kommst du wieder mit dem Bus. Diese Bahnlinie und weitere im Verlauf der Route erlauben dir bequeme Abkürzungen – man weiß ja nie. Auch für die Rückreise bietet sich Mals an. Nur über den Reschenpass gibt es keine Bahnlinie. Dieses Stück muss per Bus oder einem Bikeshuttle überwunden werden. Die Fahrradmitnahme im Zug kann in dieser Region allerdings in der Touristen-Hochsaison an ihre Grenzen stoßen. Was die Übernachtungen betrifft: Der gesamte Etschtalradweg ist gesäumt von Unterkünften, sodass du nur rechtzeitig zu buchen brauchst. Viele haben spezielle Angebote für Radfahrende.
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Fazit: Der Etschradweg – Genussradeln durch Norditalien
Ob du sportlich unterwegs bist oder lieber entspannt mit viel Zeit zum Schauen und Genießen: Der Etschradweg ist eine der schönsten Möglichkeiten, Italien mit dem Fahrrad zu entdecken. Die Route verbindet alpine Landschaften mit mediterranem Flair und bietet ein harmonisches Streckenprofil, das auch für Familien oder Einsteiger bestens geeignet ist. Auf sieben Etappen warten Naturerlebnisse, kulturelle Highlights und kulinarische Genüsse. Wer einen Radurlaub voller Vielfalt und Leichtigkeit sucht, ist hier genau richtig.
Häufige Fragen zum Etschradweg
Wie lang ist der Etschradweg?
Die klassische Route von Reschen bis Verona ist etwa 280 km lang. Wer bereits in Landeck startet, kommt auf rund 345 km.
Wie viele Tage sollte ich für den Etschradweg einplanen?
Ideal sind 6–8 Tage, je nach Kondition und Besichtigungswünschen. Jede Etappe ist so gewählt, dass auch genug Zeit zum Genießen bleibt.
Ist der Etschradweg für Kinder geeignet?
Ja, der durchgehend leicht abfallende Verlauf macht die Strecke besonders familienfreundlich – vorausgesetzt, die Tagesetappen passen zum Alter und zur Fitness der Kinder.
Welche Jahreszeit ist ideal für den Etschradweg?
Am besten fährst du zwischen Mai und Oktober – aber vermeide möglichst die heißen Sommermonate Juli und August, besonders im südlichen Abschnitt.
Wie komme ich am besten an den Startpunkt?
Am einfachsten per Bahn bis Landeck und dann per Bus nach Reschen. Alternativ kannst du in Meran starten oder unterwegs flexibel mit Bahn und Bus ein- oder aussteigen.