Scheibenbremsen
Scheibenbremsen (Bild: Anze – stock.adobe.com )

Arten von Fahrradbremsen: Diese Fahrradbremsen passen zu deinem Fahrrad

Welche Fahrradbremsen gibt es, wie unterscheiden sie sich – und welche Fahrradbremse passt zu deinem Bike? In diesem Artikel findest du den Überblick!

  • 6 Min.
  • 18/09/2025 - 14:28
  • Hanna von linexo
Auf einen Blick

Gut Radfahren heißt sicher bremsen. Nun gibt es eine ganze Palette an Fahrradbremsen der verschiedensten Systeme, die idealerweise zum Fahrradtyp und deinen individuellen Fahrgewohnheiten passen sollten. Hier erfährst du, welche Bremsen am häufigsten genutzt werden, wie sie aufgebaut sind und funktionieren. So hast du einen Überblick, was Scheibenbremsen von Felgenbremsen unterscheidet und wie dein Bike mechanisch oder hydraulisch gestoppt wird. Außerdem haben wir Empfehlungen für dich, welche Fahrradbremse für welches Fahrrad am besten geeignet ist.

Fahrradbremsen: Kontrolle und Sicherheit mit einem Handgriff

Ob leichtes Rennrad, robustes MTB oder schweres E-Bike – die richtige Bremse sorgt für Sicherheit. Fahrräder sind fragile Fahrzeuge ohne Knautschzone. Deshalb ist es entscheidend, ein Bremssystem zu wählen, das zu deinem Rad und deinen Gewohnheiten passt. 

Welche Fahrradbremsen gibt es?

Bei Fahrrädern gibt es unterschiedliche Arten von Fahrradbremsen, die sich darin unterscheiden, wo und wie sie wirken. Hier die wichtigsten Bremstypen:

Felgenbremse an einem Fahrradreifen
Felgenbremse (Bild: Sandor Kacso – stock.adobe.com )
  • Felgenbremsen

Zwei Bremsklötze drücken beim Bremsen auf beide Seiten der Felge.

Metall-Scheibenbremse an einem Mountainbike
Schiebenbremse (Bild: Cristian Kerekes – stock.adobe.com )
  • Scheibenbremsen

An der Nabe sitzt eine Bremsscheibe, die von beiden Seiten durch Bremsbeläge gepackt wird – ähnlich wie beim Auto.

Trommelbremse an einem Fahrradreifen
Trommelbremse (Bild: khuruzero – stock.adobe.com )
  • Trommelbremsen

Bremsbacken drücken von innen gegen eine Bremstrommel, oft als Rücktrittbremse in der Hinterradnabe verbaut. Bei Hollandrädern manchmal auch vorne.

  • Stempelbremsen

Historische Variante, bei der ein Bremsklotz von oben direkt auf den Reifen drückt. Heute nicht mehr gebräuchlich.

Die gängigen Systeme sind Felgenbremsen und Scheibenbremsen. Beide können mechanisch oder hydraulisch funktionieren. Trommelbremsen gibt es fast nur noch als Rücktritt, Stempelbremsen sind ein Relikt vergangener Zeiten. Jede Variante hat Stärken und Schwächen – wir zeigen dir, worauf es ankommt.  

Mechanische oder hydraulische Fahrradbremse?

Die Art der Kraftübertragung bestimmt, wie zuverlässig und dosierbar eine Bremse ist:

  • Mechanisch: Mechanische Bremsen übertragen die Bremskraft vom Bremshebel zu den Bremsklötzen mit einem Bowdenzug, einem dünnen Stahlseil. Dieser Seilzug spannt sich, wenn der Bremshebel betätigt wird, und wirkt blockierend auf das Laufrad ein. 

    Vorteil: günstig, leicht, einfach zu warten.

  • Hydraulisch: Hydraulik-Bremsen bilden ein in sich geschlossenes System, in dem Bremsflüssigkeit und Hydraulik-Öl in einer Bremsleitung wirken. Weil sich die Flüssigkeit in der Leitung beim Ziehen des Bremshebels nicht mehr komprimieren lässt, erfolgt eine Kraftübertragung des Bremsdrucks über den Bremskolben auf die an der Bremsscheibe oder alternativ an der Felge sitzenden Bremsklötzen.

    Vorteil: mehr Bremskraft, kürzerer Bremsweg, präziser dosierbar, kaum Wartung. 

    Nachteil: teurer, aufwändiger beim Einbau.

Früher gab es auch Bremsgestänge, z. B. in Kombination mit Stempelbremsen – heute aber kaum noch im Einsatz.

Einzelne Fahrrad Teile
Versicherung

Reifen verbogen, Kette gerissen, Akku defekt?

Mit dem linexo Bike Komplettschutz bist du schnell wieder mobil!

  • Schutz bei Verschleiß
  • Übernahme aller Reparaturen
  • Absicherung bei Diebstahl

Felgenbremsen – Klassiker am Fahrrad

Bei Felgenbremsen drücken die Bremsbeläge bzw. Bremsklötze direkt auf die Felge. Genauer: Der Bremsbelag wird von einem Bremsschuh getragen, der an einem Bremsarm sitzt und vom Bremshebel auf den Bremsschuh gedrückt wird. Sie sind leicht, günstig und weit verbreitet, verschleißen aber recht schnell und machen bei Nässe Schwierigkeiten. Besonders bei City-Bikes, Trekkingrädern oder günstigen Rennrädern kommen sie zum Einsatz. Diese Typen von Felgenbremsen sind die gebräuchlichsten:

Typen von Felgenbremsen

  • V-Bremse: Die am häufigsten verbauten Felgenbremsen mit langen und deshalb sehr leistungsstarken Bremsarmen. Der Hersteller Shimano hat für sie den Begriff V-Brake aufgebracht.
  • U-Bremse: Die U-Brakes haben zwei Bremsarme, die sich über dem Laufrad kreuzen. Der linke Bremsarm wird vom rechten Querzug bewegt, der rechte vom linken Querzug.
  • Cantilever-Bremse: Diesen Typ, der spezielle Bremshebel, Beläge und einen Canti-Sockel als Halterung benötigt, gibt es heute nur noch selten.
  • Seitenzugbremse: Hier führt der Bremszug nur an einer Seite der Bremse und aktiviert die zu einer Zange verbundenen beiden Bremsarme. Für breite Reifen ungeeignet.
  • Hydraulische Felgenbremse: Statt des Seilzugs wirkt die Bremsflüssigkeit in der Bremsleitung auf das Bremssystem, das auf einem Canti-Sockel sitzt. Die Brems-Hydraulik kann mit nur geringem Handdruck in Gang gesetzt werden.

Felgenbremsen: Die Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Einfach zu montieren, einzustellen und zu warten.
  • Leicht, robust und kostengünstig.
  • Speichen und Naben werden kaum belastet.

Nachteile:

  • Sehr häufiges Bremsen heizt Felgen, Bremsbeläge und Schlauch auf, was zu geplatzten Reifen führen kann.
  • Bremsbeläge und Felge verschleißen schnell.
Felgenbremsen (Bild: Anze – stock.adobe.com )

Scheibenbremsen – modern und kraftvoll

Bei Scheibenbremsen wird die Bremskraft auf eine Bremsscheibe übertragen – ähnlich wie beim Auto. Der Bremskolben der Scheibe ist das Bauteil, das die Bremswirkung direkt ausübt. Die Scheibe sitzt an der Nabe des vorderen und des hinteren Laufrads. Hierbei gilt: Größere Bremsscheiben bringen auch eine größere Bremswirkung. Sie sind inzwischen Standard bei Mountainbikes, Rennrädern und E-Bikes.

Varianten

  1. Mechanische Scheibenbremsen: günstiger, leichter zu reparieren
  2. Hydraulische Scheibenbremsen: maximale Bremskraft, dosierbar, wartungsarm. Sie benötigen entweder Mineralöl oder DOT.
  3. 2-Kolben oder 4-Kolben Systeme je nach Einsatz

Scheibenbremsen: Die Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Starke Bremskraft bei wenig Handkraft
  • Funktionieren auch bei Nässe.
  • Die Felgen verschließen nicht.
  • Bremsbeläge sind sehr haltbar.
  • Kein Überhitzen der Felgen.

Nachteile:

  • Verhältnismäßig schwer.
  • Empfindlicher, komplexer und teurer als Felgenbremsen.
Nahaufnahme einer Fahrradbremsscheibe mit Speichen im Hintergrund.
Schiebenbremse (Bild: Cristian Kerekes – stock.adobe.com )

Welche Fahrradbremse für welches Fahrrad?

Nimmt man allein die Bremsleistung zum Maßstab, dann erweisen sich Scheibenbremsen als effektivstes Bremssystem. Fast so sicher sind Hydraulik-Felgenbremsen. Erst dann kommen die V-Bremse und die anderen mechanischen Fahrradbremsen. Bezogen auf Fahrradtypen sollte das Thema Bremssystem allerdings differenziert angefangen werden – mit entscheidend sind überdies deine Fahrgewohnheiten. 

Eine pauschale Antwort gibt es nicht – die Wahl hängt von Fahrradtyp und Einsatzgebiet:

Fahrradtyp Empfohlene Bremse
City-Bike leichte Felgenbremse
Trekkingrad V-Bremse oder hydraulische Felgenbremse
Mountainbike hydraulische Scheibenbremse
Rennrad hydraulische Scheibenbremse oder Seitenzugbremse
E-Bike hydraulische Scheiben- oder Felgenbremse
BMX / Freestyle U-Bremse
Cyclocross / Kids Cantilever-Bremse

Fazit Fahrradbremsentypen – unsere Empfehlung

Die Wahl zwischen den Arten von Fahrradbremsen hängt von deinem Rad und deinem Fahrstil ab.

  • Für Alltag und Stadt: Felgenbremsen reichen völlig aus.
  • Für Sport, Berge und E-Bikes: Hydraulische Scheibenbremsen sind erste Wahl.
  • Für Spezialräder: BMX, Cyclocross oder Kinderräder haben oft eigene Bremstypen.

Wichtig ist: Bremsen regelmäßig warten, richtig einzustellen und rechtzeitig Bremsbeläge tauschen – so bleibst du sicher unterwegs.

FAQ

Häufige Fragen rund um Arten von Fahrradbremsen

Welche Arten von Fahrradbremsen gibt es?

Die wichtigsten sind Felgenbremsen (V-Brake, U-Bremse, Cantilever, Seitenzug) und Scheibenbremsen (mechanisch oder hydraulisch). Daneben gibt es Rücktrittsbremsen und Trommelbremsen.

Welche Art von Fahrradbremse ist die beste?

Für maximale Bremskraft und Sicherheit sind hydraulische Scheibenbremsen die beste Wahl. Für City- und Trekkingräder reichen meist Felgenbremsen.

Was ist eine V-Bremse beim Fahrrad?

Eine V-Bremse ist die am häufigsten verbaute Felgenbremse. Sie hat lange Bremsarme, bietet gute Bremsleistung und ist leicht zu warten.

Alle anzeigen