- Magazin
- Teile & Komponenten
Was ist eine Nabenschaltung?
Was eine Nabenschaltung ist, worin die Unterschiede zu einer Kettenschaltung liegen, was es zu beachten gibt & weitere Infos erfährst du in diesem Artikel!
Eine Nabenschaltung ist eine in der Hinterradnabe eingebaute Gangschaltung bei Fahrrädern. Sie wird auch als Innengang oder Innenschaltung bezeichnet. Im Gegensatz zur Kettenschaltung liegen die beweglichen Teile im Inneren der Nabe – und sind damit vor Schmutz, Wasser und Salz geschützt. Das macht sie wartungsarm und besonders beliebt bei E-Bikes und Alltagsrädern. In dem folgendem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema Nabenschaltung wissen musst!
Was ist eine Nabenschaltung?
Eine Nabenschaltung ist ein im Hinterrad eingebautes Getriebesystem, das die Gänge im Inneren der Radnabe schaltet – statt über außenliegende Zahnräder wie bei der Kettenschaltung. Dadurch ist sie besser vor Schmutz, Nässe und Stößen geschützt, läuft besonders leise und gilt als wartungsarm. Nabenschaltungen sind ideal für Alltagsräder, E-Bikes und Citybikes, bei denen Komfort wichtiger ist als sportliche Performance.
Geschichte der Nabenschaltung
Die Idee der Nabenschaltung ist über 100 Jahre alt. Erste Systeme gab es schon in den 1880ern bei Dreirädern.
- Erste Nabenschaltungen für Fahrräder entwickelten der Amerikaner Seard Thomas Johnson (1895) und der Engländer William Reilly (1896).
- Das erste deutsche Patent meldete 1902 das Chemnitzer Unternehmen Wanderer an.
- 1907 folgte der deutsche Hersteller Fichtel & Sachs mit der ersten Nabenschaltung mit zwei Gängen.
Technik: So funktioniert eine Nabenschaltung
Die Nabenschaltung arbeitet mit einem oder mehreren Planetengetrieben, die in der Nabe kombiniert oder auch in Reihe geschaltet werden.
Wichtige Kennzahlen sind:
- Übersetzungsbereich (in Prozent ausgedrückte Differenz zwischen kleinstem und größtem Gang)
- Anzahl der Gänge
- Gleichmäßigkeit der Gangabstufung
Je größer der Übersetzungsbereich, desto vielseitiger ist das Bike – besonders auf hügeligen Strecken.
Vorteile der Nabenschaltung
Eine Nabenschaltung punktet durch Komfort und Langlebigkeit:
- Geschlossene Bauweise schützt vor Schmutz und Witterung
- Wartungsarm: Ölwechsel reicht meist alle paar Jahre
- Kette hält länger, da sie nur die Kraft überträgt
- Schalten im Stand möglich – ideal an Ampeln oder bei Stopps
- Optional Kettenkasten möglich: saubere Hosenbeine inklusive
Nachteile der Nabenschaltung
Trotz vieler Pluspunkte hat die Nabenschaltung auch Schwächen:
- Begrenzte Ganganzahl (meist 3 bis 14 Gänge)
- Etwas schwerer und teurer als Kettenschaltungen
- Wirkungsgrad leicht geringer durch innere Reibung
- Wartung oft nur durch Fachwerkstatt möglich
- Hinterradausbau ist komplizierter
Nabenschaltung vs. Kettenschaltung
Ob Naben- oder Kettenschaltung besser ist, hängt stark vom Einsatz ab.
- Die Kettenschaltung bietet mehr Gänge, ein geringeres Gewicht und ist besonders bei sportlichen Fahrten oder Bergtouren im Vorteil.
- Die Nabenschaltung hingegen überzeugt im Alltag: Sie ist robust, sauber und wartungsarm – perfekt für Citybikes, Tourenräder und E-Bikes.
Kurz gesagt: Wer sportlich fährt oder häufig bergauf, ist mit einer Kettenschaltung meist besser bedient.
Wartung und Pflege der Nabenschaltung
Eine Nabenschaltung ist robust, aber nicht wartungsfrei.
Mit der Zeit können Schmierstoffe verharzen – das beeinträchtigt den Lauf.
- Empfehlung: Alle 12 Monate oder nach etwa 5.000 km eine Wartung durchführen.
Das verlängert die Lebensdauer deutlich.
Wie du deine Nabenschaltung richtig einstellen kannst, erfährst du in unserem Artikel "Nabenschaltung einstellen"!
Die stufenlose Nabenschaltung: Enviolo
„Inzwischen gibt es Nabenschaltungen auf dem Markt, die stufenlos geschaltet werden können!“
Moderne Systeme wie die Enviolo (ehemals NuVinci, nach Leonardo da Vinci benannt) machen das Schalten stufenlos.
Diese gibt es in einer manuellen sowie einer automatischen Variante. Bei der manuellen Variante wird mit einem Drehgriff am Lenker das gewünschte Übersetzungsverhältnis eingestellt und bei Bedarf angepasst. Bei der automatischen Variante stellst du einfach deine Trittfrequenz ein, und die Schaltung passt sich automatisch an.
Ideal für E-Bikes: Du trittst immer gleichmäßig, egal ob bergauf oder bergab.
Fazit: Nabenschaltung – sauber, robust und perfekt für den Alltag
Wenn du Wert auf Komfort, Sauberkeit und Langlebigkeit legst, ist eine Nabenschaltung die richtige Wahl.
Sie erfordert kaum Pflege, läuft leise und ist ideal für E-Bikes, City- und Tourenräder.
Wer dagegen sportlich fährt oder regelmäßig steile Anstiege meistert, profitiert eher von der Kettenschaltung.
Häufige Fragen zur Nabenschaltung
Was ist eine Nabenschaltung bei einem Fahrrad?
Eine Nabenschaltung ist ein geschlossenes Getriebesystem in der Hinterradnabe, das die Übersetzung verändert.
Sie ist pflegeleicht, sauber und funktioniert auch im Stand.
Besonders beliebt ist sie bei Citybikes, Trekkingrädern und E-Bikes.
Was ist der Nachteil einer Nabenschaltung?
Der größte Nachteil ist das höhere Gewicht und der geringere Wirkungsgrad.
Zudem ist die Wartung bei Defekten aufwendiger, weil die Mechanik im Inneren liegt.
Das bedeutet: Reparaturen müssen meist in der Werkstatt erfolgen.
Was ist besser beim Fahrrad, Kettenschaltung oder Nabenschaltung?
Das hängt vom Einsatz ab:
- Kettenschaltung: mehr Gänge, leichter, sportlicher.
- Nabenschaltung: pflegeleicht, komfortabel, ideal für Alltag und E-Bike.
- Für Vielfahrer im Stadtverkehr ist die Nabenschaltung meist die bessere Wahl.
Wie schaltet man mit einer Nabenschaltung?
Geschaltet wird meist über einen Drehgriff am Lenker.
Du kannst während der Fahrt oder im Stand den Gang wechseln – einfach drehen, bis der Widerstand passt.
Bei Automatiksystemen übernimmt das System die Anpassung selbstständig.





